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Scheinwelt

Ich swipe und wische, ich like und swipe und wische und like. Fange an, mich zu vergleichen. Wäre gerne wie „Sie“. Wäre gerne genauso erfolgreich, genauso dünn, genauso groß. Aber eigentlich wäre ich gerne glücklich und denke, dass „Sie“ es hat – dieses Glück.
Ich swipe und wische, ich like und swipe und wische und like. Poste, was ich sehe, was ich denke, was gut aussieht, denn es muss ja nicht Realität sein, die man in meinem Feed sieht. Weil es am Ende gar nicht um mich oder mein Leben geht, sondern um die anderen. Eine Welt, die auf den ersten Blick wie perfekt erscheint.

Meine Finger swipen durch diese Scheinwelt, die mir zeigt, wie leicht es allen fällt, was für mich schwer ist. Die zeigt, wie geil das Leben sein kann. Dabei verliere ich den klaren Blick auf die Realität, da sich die Grenzen zwischen Online- und dem Offline-Leben vermischen. Ich swipe und wische, ich like und swipe und wische und like. Starre täglich auf den Bildschirm, kann meine Augen kaum noch abwenden.

Ich stehe oder sitze dahinter, während ich mich in den unendlichen Weiten der virtuellen Welt verliere. Mit jedem Klick, jedem Swipe und jedem Scrollen lass’ ich mich tiefer in den Strudel ziehen.

Sehe meine Bildschirmzeit und merke, dass diese Scheinwelt mein Leben ganz schön bestimmt. Swipe aber weiter. Fange an, mich zu hinterfragen. Realität oder Scheinwelt? Will ich wirklich so sein wie „Sie“? Oder ist es nur ein Schein?
Ich will glücklich sein. Individuell und anders. Merke, dass ich „Sie“ nicht brauche. Ein Leben, in dem es nicht um mich geht, sondern um die anderen? Nein, danke.

Ich swipe und wische, ich like und swipe und wische und like. Und merke, dass ich „Sie“ nicht brauche. Will selbst bestimmen, wie oder was ich bin. Will mich ausprobieren und keine Scheinwelt konsumieren.

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